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Tschechisch-Deutsche Kulturtage:
Prof. Dr. Ludger Udolph: Tripolis Praga - Prag um 1900
Informationen zur Veranstaltung
Traditionell im Herbst erobert die tschechische Kultur Dresden und die Euroregion Elbe/Labe. Dieses Jahr finden die Tschechisch-Deutschen Kulturtage (TDKT) bereits zum 26. Mal statt. Vom 24. Oktober bis 10. November stehen zahlreiche Veranstaltungen in Dresden und Umland zur Auswahl, in denen nicht nur tschechische Kultur, sondern auch Zeitgeschichte erlebt werden kann.
Im Rahmen der Kulturtage wird am 05. November um 19:00 Prof. Dr. Ludger Udolph mit seinem Vortrag „Tripolis Praga – Prag um 1900“ bei uns gastieren.
Zum Vortrag:
Seit den 1860er Jahren gewann die tschechische Nationalbewegung zunehmend an ‚Schwung‘. Zu ihrem Zentrum entwickelte sich Prag, das durch den Zuzug von Arbeitskräften vom Lande immer mehr den Charakter einer tschechischen Stadt annahm. Ein wohlhabendes Bürgertum – Geschäftsleute, Unternehmer, Bankiers, Anwälte – gewann an politischem Einfluss; so war etwa der Prager Stadtrat seit den 80er Jahren nur mit Tschechen besetzt. Der neue Oberbürgermeister, Dr. Tomáš Černý, sprach damals emphatisch von „unserem hunderttürmigen, unserm alten, unserm geliebten goldenen slawischen Prag“. Erhebliche Mittel flossen in die Neugestaltung des Prager Stadtbildes, dem nun das mittelalterliche jüdische Ghetto weichen musste; an seiner Stelle entstand ein moderner, von der Pariser Architektur geprägter Boulevard (die Pariser Straße); dieser wie auch der auf dem Laurenziberg als verkleinerter Eifelturm errichtete Aussichtsturm zeigen die Orientierung am modernen Paris. Es entstehen neue, das nationale Selbstbewusstsein repräsentierende Großbauten: das Nationaltheater an der Moldau, das Nationalmuseum am Kopf des Wenzelsplatzes, das Rudolfinum, die Universität, das Repräsentationshaus. Konkurrierende religiös-nationale Symbole entstehen auf dem Altstädter Ring: das Hus-Denkmal und auf dem Wenzelsplatz: das neue Wenzeldenkmal. Durch Friedrich Smetana, Antonín Dvořák und Leoš Janáček gelangt die tschechische Musik nun zu Weltgeltung. In der Literatur verhindert die Sprachbarriere eine solche weitreichende Wirkung, dem jedoch eine Fülle von Übersetzungen abhelfen sollten. Auch das wohl bekannteste Werk dieser Zeit, Jaroslav Hašeks Schwejk, hat seinen Weg in die Weltliteratur durch die Übersetzung von Grete Reiner mit den kongenialen Illustrationen von Josef Lada gefunden.
Der Vortrag möchte den kulturellen Reichtum Prags um 1900 in einem breiten Panorama erlebbar machen.
Alle wichtigen Informationen im Überblick:
Treffpunkt:
LOHGERBER MUSEUM & GALERIE Dippoldiswalde
Freiberger Straße 18
01744 Dippoldiswalde
Beginn: 19:00 | Einlass ab 18:30
Eintritt pro Person: 3,00€
Eine Anmeldung ist bis zum Vortag unter museum@dippoldiswalde.de oder 03504 612418 erforderlich.
Jörg Konetzke: Flussgeschichten – was Gewässerauen über die Geschichte dieser Region erzählen
Informationen zur Veranstaltung
Das LOHGERBER MUSEUM & GALERIE Dippoldiswalde und das Museum für mittelalterliche Bergbau im Erzgebirge (MiBERZ) organisieren gemeinsam regelmäßig Vorträge zu spannenden Themen aus den Bereichen Bergbau, Regionalgeschichte und Erzgebirge.
Am 26. November um 19:00 wird Jörg Konetzke mit seinem Vortrag bei uns gastieren.
Zum Vortrag:
Als es im Juni 2013 in weiten Teilen Sachsens zu mehrtägigen, äußerst ergiebigen Niederschlägen mit einhergehenden Hochwasser-Ereignissen kam, war das bereits der zweite katastrophale Starkregen innerhalb einer reichlichen Dekade nach 2002. Noch waren nicht alle Schäden des Hochwassers von 2002 beseitigt, standen der Freistaat Sachsen und die betroffenen Kommunen erneut vor der Herausforderung die entstandenen Schäden zu bewältigen. Nach der Finanzierungs- und Planungsphase begannen Anfang 2016 Bauarbeiten zur Hochwasserschadensbeseitigung, die durch das Landesamt für Archäologie Sachsen begleitet wurden. Bis Ende 2019 waren insgesamt ca. 140 Einzelbaumaßnahmen nahezu vollständig realisiert.
Für die Archäologie ergab sich eine nahezu einmalige Möglichkeit auf ganz besondere Weise Einblicke in die Entwicklung einer Region zu gewinnen. Im Bereich von 140 Einzelbaumaßnahmen, die auf eine Fläche von ca. 36 km² verteilt waren, konnten in etwa dreieinhalb Jahren eine große Anzahl Profile dokumentiert und zahlreiche Bodenproben entnommen werden. Diese Proben wurden mit einem breiten wissenschaftlichen Spektrum untersucht.
In der Summe der bisher vorliegenden Ergebnisse lassen sich spannende Ergebnisse von Landschafts- und Vegetationsentwicklung über Produktionsprozesse wie Bergbau, Forst- und Landwirtschaft, Köhlerei und Glasproduktion bis hin zu Einblicken in das Alltagsleben der Gebirgsbevölkerung ableiten.
Der Vortrag soll die wichtigsten Ergebnisse zusammenfassend vorstellen und einen Ausblick auf künftige Forschungs- und Untersuchungsvorhaben liefern.
Alle wichtigen Informationen im Überblick:
Treffpunkt:
LOHGERBER MUSEUM & GALERIE Dippoldiswalde
Freiberger Straße 18
01744 Dippoldiswalde
Beginn: 19:00 | Einlass ab 18:30
Eintritt pro Person: 3,00€
Eine Anmeldung ist bis zum Vortag unter museum@dippoldiswalde.de oder 03504 612418 erforderlich.