Das Schloss

Ursprünglich erbaut als Amtssitz im Machtbereich der Markgrafen von Meißen und zum Schutz des im 12. Jahrhundert aufblühenden Bergbaus, thront diese Höhenburg über dem Weißeritztal im heutigen Zentrum von Dippoldiswalde.

Aus dem Jahre 1266 ist der erste urkundliche Besitzer, der Ritter von Clomen, nachgewiesen. Ihm folgten die ritterlichen Herrschaften auf Bilin, die Burggrafen von Dohna und die Ritter von Maltitz.

1289 erwarb der Böhmenkönig Wenzel II. die Schlossburg und die Stadt Dippoldiswalde, die beide schon ab 1300 wieder im Besitz des Wettiners Friedrich dem Jüngeren, einem Sohn von Heinrich dem Erlauchten, zurückgingen. Unter Markgraf Friedrich dem Strengen wurden Schloss und Stadt zwischen 1358 und 1363 mit Mauern, Türmen und Gräben befestigt. Ein Stück Wall und Wehrgang am Schloss zeugen noch heute von diesen Befestigungen. Im Zuge der Hussitenkriege fielen das Schloss und große Teile der Stadt 1429 Feuern zum Opfer und wurden erst um 1485 wieder instandgesetzt.

Die Herren von Maltitz herrschten abermals ab 1503 in der Region rund um Dippoldiswalde und ließen das Schloss nach renaissancezeitlichen Vorgaben umbauen. Der nürnbergische Baumeister Peter Flötner schuf die dreigeschossige Pilaster-Architektur auf der Hofseite des Schlosses. Die Rundbogenfriese zeugen noch heute von der Frührenaissanceornamentik. Auf den Reliefs sind Delphine, Laubwerk, die Herren von Maltitz und sächsische Fürsten zu bestaunen.

Direkt gegenüber befindet sich die Stadtkirche St. Marien, die erstmals 1218 eine urkundliche Erwähnung fand.

In sechs architektonisch attraktiven, gewölbten Räume im Untergeschoss des Schlossmittelbaus befand sich bis 2018 die Osterzgebirgsgalerie, die Kunstwerke mit Bezug zum Osterzgebirge – Porträts, Landschaften, Alltagsmotive und Ortsansichten der Region – präsentierte. Mit dem Umbau des Lohgerbermuseums bekommt diese besondere Sammlung ein eigenes Geschoss und wird in einer modernen Galerie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Seit 2018 haben diese Schlossräume im übertragenden Sinne zu ihrer ursprünglichen Funktion zurückgefunden: Sie beherbergen die Ausstellungsräume des MiBERZ, dessen einzigartige Objekte aus der Blütezeit des mittelalterlichen Bergbaus Dippoldiswaldes stammen.