MiBERZ – Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge im Schloss Dippoldiswalde
Das MiBERZ kommt mittelalterlichen Bergwerken auf die Spur, die schon vor Jahrhunderten in Vergessenheit gerieten. Es zeigt europaweit einzigartige Funde, die Einblick in das Leben und Arbeiten mittelalterlicher Bergleute über und unter Tage geben. Frühe Technologien und Geräte, die bei der Förderung und Bearbeitung des begehrten Silbererzes Verwendung fanden, werden anschaulich erklärt. Die über 800 Jahre alten, seltenen Ausstellungsobjekte beeindrucken durch ihren hervorragenden Erhaltungszustand.
Die wissenschaftliche Grundlage für das MiBERZ liefert das von 2012 bis 2018 durchgeführte interdisziplinäre und internationale Projekt ArchaeoMontan. Es ist Teil des durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Kooperationsprogramms zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik.
Was wir zeigen? – Zentrum und Höhepunkt der 300 qm großen Ausstellung ist die Welt unter Tage. Hier werden frühe Technologien und Geräte, die bei der Förderung und Bearbeitung des Silbererzes Verwendung fanden, anschaulich erklärt. Einzigartig ist eine 800 Jahre alte Haspel – also eine Seilwinde – aus Dippoldiswalde, deren hölzerne Originalteile zusammengefügt werden konnten und die nun in ihrer ursprünglichen Form und imposanten Größe präsentiert wird.
Aber nicht nur die unterirdische Suche nach Erz sondern auch die obertägige Verarbeitung, die notwendig war um aus dem Silbererz das begehrte Silber zu gewinnen, werden erklärt. Ausgrabungsfunde aus Bergbausiedlungen bringen uns den mittelalterlichen Alltag näher. Nicht unerwähnt bleiben auch die Folgen für die Region und die Menschen, die der Silberrausch vor 800 Jahren mit sich brachte.
Zahlreiche Medienstationen, ein Bergwerkmodell sowie Audio- und Videostationen zeigen sehr lebendig, welche unterirdischen Bergwerkswelten sich direkt unter unseren Füßen verbergen.